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Working Paper: Massenerschießungen auf Utøya. Eine prozesssoziologische Erklärung der Gewaltausübung im Fall Breivik

Veröffentlicht am 20.08.2018 von Kathrin Wagner

Die vorliegende Studie analysiert den »Fall Breivik« in prozesssoziologischer Perspektive. Dafür greift sie maßgeblich auf die Mikrosoziologie der Gewalt zurück. Sie untersucht die Ereignisse am Tag der Tat sowie die Vorbereitung der Angriffe mit Hilfe einer sequenziellen Ereignisrekonstruktion. Das zentrale Augenmerk liegt auf der Frage, warum die Massenerschießungen auf Utøya über einen ungewöhnlich langen Zeitraum hinweg andauern. Dabei zeigt sich, dass die auf der Hinterbühne entstandenen Kosten, als auch während der Tat genutzte Täuschung durch eine Verkleidung und die Antizipation auf die Zukunft dazu geführt haben, dass Breivik seinen Amoklauf beginnt. Der Fakt, dass er als vermeintlicher Polizist hauptsächlich unbewaffneten Jugendlichen gegenübersteht, führt in den Situationen immer wieder zu seiner direkten Überlegenheit und so zu einer emotionalen Dominanz. Diese und andere situative Bedingungen führen dazu, dass er aus den Situationen erfolgreich hervortritt, wodurch die Gewaltsituation weiter andauert.

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